Wechseljahre und Haarverlust: Was hilft bei Haarausfall im Klimakterium
- Was sind die Ursachen für Haarverlust in den Wechseljahren?
- Wie können naturidentische Hormone helfen?
- Wie können Nährstoffe das Haarwachstum fördern und Haarausfall reduzieren?
- Warum sind Bürsten und natürliche Haarpflege so wichtig?
Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme – jede Frau erlebt die Wechseljahre mit ihren ganz individuellen Begleiterscheinungen. Besonders belastend ist für viele Frauen dabei der hormonell begründete Haarverlust, der in dieser Lebensphase zu den häufigeren Begleiterscheinungen zählt. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Wechseljahre insgesamt sowie über ihren Einfluss auf dein Haar im speziellen. Wir erklären dir außerdem, was du tun kannst, um den Haarausfall im Klimakterium in den Griff zu bekommen – und zwar ohne Chemie, sondern auf natürlich Art.
Was genau sind die Wechseljahre eigentlich – und wer ist betroffen?
Die Wechseljahre sind ein natürlicher Teil des weiblichen Lebenszyklus, der das Ende der Fortpflanzungsfähigkeit einläutet. Sie gelten als abgeschlossen, wenn es mindestens ein Jahr lang zu keiner Regelblutung mehr gekommen ist. Der Zeitpunkt der letzten Blutung wird als Menopause bezeichnet. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern um einen natürlichen Umstellungsprozess. Im Durchschnitt tritt die Menopause im Alter von 51 Jahren ein, während die Wechseljahre durchschnittliche mit etwa 48 Jahren einsetzen.
Die Wechseljahre werden durch den Rückgang der Hormonproduktion verursacht, insbesondere von Östrogen und Progesteron, die für die Regulierung des Menstruationszyklus verantwortlich sind. Während der Wechseljahre gibt es eine Reihe von Veränderungen im Körper, die zu verschiedenen Symptomen führen können: Dazu gehören Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, vaginale Trockenheit und verminderter Sexualtrieb. Diese Symptome können bei manchen Frauen sehr ausgeprägt sein, während andere sie kaum wahrnehmen – die Natur ist manchmal unfair...
Betroffen von der eigentlichen Konsequenz sind letztlich aber alle Frauen, die das Alter erreichen, in dem sie ihre Fortpflanzungsfähigkeit verlieren. Und das sind viele: Weltweit gibt es zu diesem Zeitpunkt etwa 1,2 Milliarden Frauen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren. In Deutschland sind etwa 13 Millionen Frauen im Alter von 50 Jahren oder älter. Warum hört man trotzdem so wenig über dieses Thema? Warum wird selbst in der Schulmedizin und in gynäkologischen Fachzeitschriften so wenig darüber geforscht und berichtet? Wir meinen: Das sollte sich dringend ändern!
Die zehn häufigsten Begleiterscheinungen in den Wechseljahren im Detail
- Hitzewallungen: plötzliche Wellen von Wärme im Gesicht, Hals und Brust, begleitet von starkem Schwitzen.
- Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen, begleitet von Müdigkeit während des Tages.
- Haarausfall: Viele Frauen erleben während der Wechseljahre Haarausfall oder Verdünnung der Haare aufgrund hormoneller Veränderungen.
- Stimmungsschwankungen: emotionale Unausgeglichenheit, Reizbarkeit, Depressionen, Angstgefühle und häufige Stimmungswechsel.
- Veränderungen der Menstruationszyklen: Menstruationszyklen können unregelmäßig werden, länger oder kürzer, leichter oder schwerer.
- Trockene Haut und Schleimhäute: Vaginale Trockenheit, Juckreiz und Brennen, sowie trockene und juckende Haut, zum Beispiel auch auf dem Kopf.
- Gewichtszunahme: hormonelle Veränderungen können dazu führen, dass Frauen an Gewicht zunehmen, insbesondere im Bauchbereich.
- Verlust der Libido: geringeres Interesse an Sex aufgrund von hormonellen Veränderungen und körperlichen Veränderungen.
- Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme: Schwierigkeiten beim Erinnern von Dingen, Konzentrationsschwäche und geistige Ermüdung.
- Brustschmerzen: Empfindlichkeit und Schmerzen in den Brüsten können in den Wechseljahren auftreten.
Was sind die Ursachen für Haarverlust in den Wechseljahren?
Während sich die hormonelle Umstellung auf den Körper auf unterschiedliche Art und Weise auswirken kann, betrifft eine der häufigsten Auswirkungen Frauen auf eine sehr persönliche Art und Weise: Haarausfall. Aber was sind eigentlich die Ursachen dafür? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir einen Blick auf die hormonellen Veränderungen werfen, die während der Wechseljahre stattfinden.
Wenn die Hormonproduktion im Körper abnimmt, beeinflusst dies auch die Haarfollikel, die für das Haarwachstum verantwortlich sind. Insbesondere der Rückgang des Hormons Östrogen kann dazu führen, dass das Haar dünner und spröder wird und schließlich ausfällt. Doch es gibt weitere Faktoren, die das Haar in den Wechseljahren dünner werden lassen. Zur Übersicht findest du hier die wichtigsten Auslöser, die wir uns im Folgenden genauer anschauen werden:
- Die hormonelle Umstellung und ihr Einfluss auf die Haarfollikel.
- Die Ernährung und der Mangel an bestimmten Mikronährstoffen.
- Stress, Trauer oder andere emotional belastende Erlebnisse.
- Eine nicht optimal durchblutete, schuppige oder trockene Kopfhaut.
- Aggressive oder potenziell hormonell wirksame Inhaltsstoffe in konventionellen Haarpflege -und Stylingprodukten.
Schauen wir uns die einzelnen Auslöser und mögliche Lösungsansätze nun im Detail an.
Wie können naturidentische Hormone bei Haarausfall in den Wechseljahren helfen?
Östrogene sind eine Gruppe von weiblichen Hormonen, die im weiblichen Körper von den Eierstöcken produziert werden. Sie sind wichtig für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der weiblichen Geschlechtsmerkmale und haben auch eine Vielzahl anderer Funktionen im Körper, wie die Regulierung des Menstruationszyklus, den Schutz der Knochen vor Osteoporose und die Aufrechterhaltung der Hautelastizität. Im Zusammenhang mit Haarausfall in den Wechseljahren spielen Östrogene eine wichtige Rolle, da sie das Haarwachstum direkt beeinflussen. Wenn der Östrogenspiegel im Körper sinkt, wie es während der Wechseljahre der Fall ist, kann dies zu einer Miniaturisierung der Haarfollikel führen, was bedeutet, dass die Haare dünner werden und schließlich ausfallen.
Durch die Einnahme von naturidentischen Östrogenen können Frauen den Östrogenspiegel im Körper erhöhen und somit den Haarausfall reduzieren. Die Östrogene wirken auf verschiedene Weise: Sie hemmen die Aktivität von Enzymen, die für den Haarverlust verantwortlich sind, fördern das Haarwachstum, indem sie den Haarzyklus verlängern, und stimulieren die Aktivität der Haarfollikel, wodurch das Haar kräftiger und dichter wird.
Naturidentische Hormone haben dabei gegenüber synthetischen: Sie verfügen über eine Struktur, die absolut identisch mit der Struktur körpereigener Hormone ist. Aus diesem Grund werden sie auch als bio-identische Hormone bezeichnet. Im Gegensatz zu synthetischen Hormonen, die in der Regel eine abgewandelte chemische Struktur aufweisen, und die durchaus zu Recht in der Kritik stehen. Aber Vorsicht: Auch natürliche Hormone können Nebenwirkungen haben. Eine Hormontherapie sollte deshalb immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um mögliche Risiken und Nutzen sorgfältig abzuwägen. Eine gute Anlaufstelle ist dein Hausarzt oder sind spezialisierte Beratungsangebote.
Vitamine & Co.: Gesunde Ernährung kann das Haarwachstum fördern und Haarausfall reduzieren.
Gesundheitsexperten sind sich einig, dass eine ausgewogene Ernährung einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von Haut und Haaren leisten kann. Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen sind beispielsweise eine hervorragende Quelle für Proteine und Eisen, die für das Haarwachstum und die Haargesundheit unerlässlich sind. Grünes Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien, die das Haar stärken und glänzen lassen. Auch Samen und Nüsse wie Chiasamen, Leinsamen und Walnüsse können helfen, das Haarwachstum zu fördern und es gesund zu halten, da sie Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E enthalten.
Andersherum kann ein Mangel an bestimmten Nährstoffen – besonders in den Wechseljahren – den Haarausfall verschärfen. Hier können hochwergige und spezialisierte Nahrungsergänzungsmittel Abhilfe schaffen, die allerdings nie ein Ersatz für eine gesunde Lebensweise und eine ausgewogene Ernährung darstellen. Da wir als Hersteller keine Gesundheitsberatung anbieten dürfen, sind uns bei den Aussagen über die Wirkung von Nahrungsmitteln enge rechtliche Grenzen gesetzt – wir müssen uns sehr an an den so genannten „Health Claims“ orientieren, also an den für Hersteller zugelassenen gesundheitsbezogegen Aussagen. Dadurch ist dieser Text etwas sperrig, doch wir wollen dich seriös und rechtlich korrekt beraten. Hier nun die aus unserer Sicht wichtigsten Nährstoffe für gesundes Haar:
- Die Vitamine B1, B2 und B6 unterstützen die Bildung von roten Blutkörperchen, die Sauerstoff und Nährstoffe zu den Haarwurzeln transportieren. Der offizielle Health Claim drückt das beispielsweise so aus: Thiamin (B1) trägt zur normalen Bildung roter Blutkörperchen bei. Riboflavin (B2) trägt zur Erhaltung normaler roter Blutkörperchen und zur normalen Sauerstoffversorgung des Körpers bei. Du solltest darauf achten, dass die Vitamine aus einer natürlichen Quelle kommen und nicht synthetisch hergestellt wurden.
- Das Vitamin B7, auch bekannt als Biotin, ist besonders wichtig für dein gesundes Haar. Der zulässige Health Claim lautet: Biotin trägt zur Erhaltung normaler Haare bei. Auch hier solltest du auf eine natürliche Vitaminquelle achten.
- Das Spurenelement Silicium, im Idealfall aus einer natürlichen Quelle wie Bambus, stärkt das Bindegewebe, das die Haare in der Kopfhaut verankert, und verbessert die Elastizität der Haare. Der dir vielleicht als Kieselsäure bekannte Stoff ist in der Natur überall dort anzutreffen, wo es auf Festigkeit, Elastizität und Flexibilität ankommt. Gesundheitsbezogene Aussagen sind nicht zugelassen, allerdings belegen zahlreiche Studien seine Bedeutung als Baustein für den gesamten menschlichen Organismus.
- Kupfer fördert die Pigmentierung der Haare und verhindert vorzeitiges Ergrauen. Offiziell heißt das: Kupfer trägt zur Erhaltung des normalen Haarpigmentierungsprozesses bei.
- Zink sorgt für eine gesunde Kopfhaut und vermindert Entzündungen, die Haarausfall verursachen können. Der Health Claim lautet: Zink trägt zur Erhaltung normaler Haut, Haare und Nägel bei.
- Brennnesselkrautpulver und Hirseextrakt sind weitere natürliche Nahrungsergänzungsmittel, die traditionell dafür bekannt sind, das Haarwachstum fördern und Haarausfall reduzieren sollen. Brennnesselkrautpulver enthält viele Nährstoffe, die das Haarwachstum fördern und die Kopfhaut pflegen. Besonders wichtig ist hier das Eisen. Der Health Claim dazu lautet: Eisen trägt zu einem normalen Sauerstofftransport im Körper bei. Eisen ist also beispielsweise für die Sauerstoffversorgung der Haarfollikel wichtig. Hirse enthält einen Stoff namens Miliacin, der Gegenstand zahlreicher Studien rund um die Haargesundheit ist.
- L-Methionin und L-Cystein sind Aminosäuren, die zur Bildung von Keratin und Kollagen wichtig sind. Sie können, so lautet es offiziell, zum Erhalt normaler Haare und Nägel beitragen.
- Das essenzielle Spurenelement Selen hat ebenfalls wichtige Funktionen beim Haarwachstum: Es trägt zum Erhalt normaler Haare bei und es schützt die Zellen vor oxidativem Stress, so die zulässige gesundheitsbezogene Aussage. Das bedeutet: Selen hilft, freie Radikale abzuwehren und somit deine Haarfollikel zu schützen. Zudem ist es an der Bildung von Enzymen beteiligt, die für die Produktion des Haarbausteins Keratin notwendig sind.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, welche Rolle Vitamine in Haarpflegeprodukten spielen, findest Du hier einen Artikel mit weiteren Informationen.
Stress reduzieren und entspannen: Stress kann ein Faktor bei Haarausfall sein.
Stress ist eine natürliche Reaktion unseres Körpers auf eine Herausforderung oder Bedrohung, und es ist vollkommen normal, gelegentlich gestresst zu sein. Aber wenn Stress zu chronisch wird, kann es zu einer Überproduktion von Hormonen wie Cortisol führen, die unseren Körper auf Dauer schädigen können. Einer dieser Schäden kann Haarausfall sein, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren. Es gibt verschiedene Arten von Haarausfall, aber der stressbedingte Haarausfall nach einem traumatischen Ereignis, auch bekannt als telogenes Effluvium, ist eine der häufigen Ursachen. Aber auch unabhängig von einem schwerwiegenden auslösenden Ereignis ist es sinnvoll, den Stresslevel möglichst auf einem normalen Niveau zu halten. Was kannst du tun, um Stress zu reduzieren und Haarausfall zu vermeiden? Hier sind einige Tipps:
- Atemübungen: Wenn wir gestresst sind, ist unser Atem schnell und flach. Tiefe Atemzüge können helfen, Stress abzubauen und unseren Körper zu entspannen.
- Yoga: Yoga kann helfen, Stress abzubauen und unseren Körper zu entspannen. Es gibt viele Arten von Yoga, also finde eine, die dir am besten passt.
- Meditation: Meditation kann helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Es gibt viele Apps, die geführte Meditationen anbieten, um dir den Einstieg zu erleichtern.
- Sport treiben: Sport ist eine großartige Möglichkeit, Stress abzubauen und unseren Körper zu entspannen. Es muss kein anstrengendes Training sein - eine einfache Yoga- oder Spaziergang kann Wunder wirken.
- Sich Zeit für sich selbst nehmen: Fülle den Tag mit Tätigkeiten, die dich entspannen und dir Freude bereiten. Ob das Lesen eines Buches, das Anschauen eines Films oder das Treffen von Freunden ist, gönne dir diese kleinen Freuden.
- Sich gut ernähren: Eine ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, unseren Körper gesund und stressresistenter zu halten. Iss Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Proteine und gesunde Fette.
- Ausreichend schlafen: Ein ausreichender und erholsamer Schlaf kann dazu beitragen, Stress abzubauen und unseren Körper zu regenerieren.
Durchblutung der Kopfhaut: Darum ist das Bürsten so wichtig bei Haarverlust in den Wechseljahren.
Eine der einfachsten Methoden gegen den Haarverlust, ist das regelmäßige Bürsten der Haare, um die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern. In der Kopfhaut befindet sich eine Vielzahl von Blutgefäßen, die für die Versorgung der Haarfollikel mit Nährstoffen und Sauerstoff notwendig sind. Eine schlechte Durchblutung der Kopfhaut kann daher dazu führen, dass die Haarfollikel schwächer werden und letztendlich Haare ausfallen lassen – außerdem kann so die Kopfhaut austrocknen und schuppig werden. Durch das regelmäßige Bürsten der Haare kannst du die Durchblutung der Kopfhaut verbessern und somit das Wachstum deiner Haare fördern.
Aber nicht nur die Durchblutung der Kopfhaut wird durch das Bürsten gefördert. Es hilft auch dabei, Schmutz, Fette und abgestorbene Hautzellen zu entfernen, die sich auf der Kopfhaut ansammeln können. Diese Ablagerungen können dazu führen, dass sich die Haarfollikel verstopfen und das Haarwachstum behindern. Wenn es um die Wahl der richtigen Bürste geht, ist es wichtig, vor allem auf die Qualität der Borsten zu achten. Besonders empfehlenswert sind Naturborsten vom Wildschwein. Auch wenn wir normalerweise vegane Produkte lieben - bislang gibt es kein Material mit so idalen Eigenschaften für diesen Einsatzzweck: Diese Borsten sind besonders griffig und trotzdem schonend zur Kopfhaut, während sie gleichzeitig eine optimale Massage und Stimulation der Kopfhaut ermöglichen. Da die Struktur von Naturborsten der von menschlichem Haar ähnlich ist, können sie den Talg ideal von der Kopfhaut weg und in die Haare hinein transportieren – für natürlich weiches Haar. Außerdem sind die Borsten sehr langlebig und halten auch bei regelmäßiger Verwendung viele Jahre.
Wenn du mehr über das Bürsten der Haare erfahren möchtest, dann folge einfach diesem Link. Apropos Durchblutung: Zusätzlich kannst du die Durchblutung durch eine Massage mit einem pflegenden Haarwasser steigern und so die Gesundheit der Kopfhaut weiter unterstützen.
Verwendung von milden Haarpflegeprodukten: Gesunde Kopfhaut ohne Chemie.
In vielen herkömmlichen Haarpflegeprodukten finden sich oft Inhaltsstoffe, mit denen du deiner Kopfhaut und deinem Haar nicht unbedingt einen Gefallen tust. Scharfe Tenside, synthetische Silikone und bestimmte Duftstoffe oder Konservierungsmittel können beispielsweise zu Irritationen oder zum Austrocknen der Kopfhaut führen und damit Haarausfall begünstigen. Eine Alternative ist daher der Einsatz von milden Tensiden, die zwar reinigend wirken, die die Kopfhaut aber weder übermäßig austrocknen noch reizen.
Gerade in den Wechseljahren können zudem potenziell hormonell wirksame Stoffe problematisch sein. Dabei handelt es sich um Inhaltsstoffe in konventioneller Haarpflege und in Stylingprodukten, die im Körper wie Hormone wirken können und so hormonelle Prozesse beeinflussen. Zu diesen Stoffen zählen beispielsweise einige Duftstoffe oder Konservierungsmittel. Du hast vielleicht schon von Parabenen und Phthalaten gehört, die hier besonders häufig diskutiert werden. Solche Stoffe können sich negativ auf den Östrogenhaushalt auswirken, der gerade in den Wechseljahren ohnehin schon aus dem Gleichgewicht gerät.
Natürliche Haarpflegeprodukte hingegen setzen auf pflanzliche Wirkstoffe, die keine negativen Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben und oft sogar positiv auf ihn und das Haarwachstum wirken können. In der traditionellen Heilkunde werden seit Jahrhunderten Pflanzen wie Brennessel, Rosmarin, Klettenwurzel oder Bayrum eingesetzt. Zusätzlich sind Naturprodukte besser für die Umwelt. Der Umstieg auf natürliche Haarpflege ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber er lohnt sich besonders bei Haarverlust in den Wechseljahren. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, die der Umstieg gelingt, findest du hier weitere Informationen.
Über den Elefanten im Raum haben wir noch gar nicht gesprochen: Das Färben der Haare. Hier kommen oft sehr aggressive Chemikalien zum Einsatz, die das Haar entfärben, zum Beispiel Wasserstoffsuperoxyd. Zu diesem Thema wollen wir demnächst einen separaten Artikel veröffentlichen, aber soviel sei bereits verraten: Auch hier raten wir dringend zu natürlichen Alternativen – oder einfach dazu, auch die natürliche Veränderung deiner Haarfarbe als bereichernd und positiv wahrzunehmen.
Wo finde ich ganz allgemein Hilfe und Beratung bei Haarausfall in den Wechseljahren?
Die wichtigsten Ansprechpartner sind selbstverständlich deine Hausärztin bzw. dein Hausarzt oder deine Frauenärztin bzw. dein Frauenarzt. Diese können dir bei Bedarf weiterführende Untersuchungen empfehlen und gegebenenfalls eine Überweisung zum Dermatologen ausstellen. Der kann spezielle Untersuchungen wie eine Trichoskopie oder eine Haarwurzelanalyse durchführen. Die Trichoskopie ist eine spezielle Untersuchungsmethode, bei der mithilfe eines speziellen Mikroskops die Haarfollikel und die Kopfhaut analysiert werden können. Dadurch werden beispielsweise Haarausfallursachen wie Haarbruch, Schuppen oder Entzündungen aufgespürt. Die Haarwurzelanalyse wird die Wurzel mittels einer kleinen Probe auf mögliche Entzündungen oder Fehlfunktionen untersucht.
Eine weitere Anlaufstelle sind Selbsthilfegruppen. Hier kannst du dich mit anderen Frauen austauschen, die ähnliche Probleme haben. Auch Online-Foren und spezialisierte Websites können eine wertvolle Informationsquelle sein - auch bei uns findest du immer wieder aktuelle Informationen zum Thema. Melde dich gerne zum Wildschön Newsletter an, um stets auf dem Laufenden zu sein. Darüber hinaus gibt es Haarinstitute und Kliniken, die auf Haarausfall spezialisiert sind. Bei der Wahl einer solchen Einrichtung ist jedoch Vorsicht geboten, da es leider auch viele unseriöse Anbieter gibt. Es empfiehlt sich, sich im Vorfeld ausführlich zu informieren und gegebenenfalls Empfehlungen einzuholen. Unserer Erfahrung nach ist ein spezielles Beratungsangebot, wie wir es weiter oben im Text erwähnt haben, die beste Ansatz für einen ganzheitlichen Umgang mit den Höhen und Tiefen der Wechseljahre.
Was hilft wirklich gegen Haarausfall in den Wechseljahren: Ein ganzheitlicher Ansatz.
Wie du siehst: Das Thema Haarverlust in den Wechseljahren ist komplex, und leider gibt es nicht die eine, einfache Lösung. Vielmehr besteht der beste Ansatz aus einer Kombination von Maßnahmen, die du ergreifen kannst: von der Therapie mit naturidentischen Hormonen über Stressreduktion und die natürliche Haarpflege bis hin zur Ernährung, die dich mit den wichtigsten Nährstoffen für eine gesunde Kopfhaut und volles Haar versorgt. Mit etwas Geduld, der richtigen Beratung und einer optimistischen Herangehensweise lässt sich das Problem jedoch zuverlässig in den Griff bekommen.